Im Jahr 1135 löste Kaiser Lothar III. von Süpplingenburg den ererbten Kanonissenstift in Königslutter auf und legte an derselben Stelle – am höchsten Punkt im Ort – den Grundstein für die Grabeskirche seiner Familie. Gleichzeitig stiftete er eine neues Hauskloster, das er mit Benediktinermönchen besetzte und das als eines der reichsten Klöster nördlich des Harzes galt. Erst 35 Jahre später wurde der Dom unter seinem Enkel Heinrich dem Löwen fertiggestellt, die beiden Westtürme gar erst im 15. Jahrhundert. Kaiser Lothar selbst erlebte die Fertigstellung seines Doms nicht mehr – er verstarb auf der Rückkehr von einem Italienfeldzug in Tirol und wurde in der noch im Bau befindlichen Kirche beigesetzt.
Im Mittelalter galt Königslutter dank zahlreicher Reliquien, aber vor allem auch dank der päpstlichen Berechtigung zur Gewährung großzügiger Ablässe als einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte in Norddeutschland. So strömten jährlich zahlreiche Pilger aus Thüringen, von der Ostsee oder aus dem Rheinland in die Domstadt.
Der Kaiserdom in Königslutter in der Neuzeit
In der jüngsten Geschichte wurden umfangreiche Restaurierungs- und Sanierungsmaßnahmen am Kaiserdom vorgenommen. Diese sind im Jahr 2010 abgeschlossen worden. Der Dom erstrahlt somit außen wie innen in neuem Glanz und die wertvollen Malereien aus dem 19. Jahrhundert sind vollständig und in ihrer ursprünglichen Farbenpracht zu bestaunen. Damit gelang es einen Raum von einzigartiger Schönheit und geistlicher Ausdruckskraft zurückzugewinnen.
Heute können Besucher zu den Gottesdiensten, aber auch zu besonderen klassischen Domkonzerten oder den Internationalen Orgelwochen die Atmosphäre des Doms aufnehmen und genießen.