Im Westen oberhalb der Stadt Schöningen liegt eines der Wahrzeichen der Stadt, die ev.-luth. St. Lorenz-Kirche. Sie ist eine Station auf den Reisewegen in die Romanik. Im Jahr 1120 begann der Bau der Kirche im Stil der Romanik. Beeinflusst vom Kaiserdom in Königslutter erinnern heute allerdings nur noch das romanische Ostwerk mit Chor, zwei seltenen Osttürmen und das Querschiff an diese Periode.
Ob die Kirche jemals nach den eigentlichen Bauplänen vollendet wurde, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts nahmen die Baumeister aber umfangreiche Änderungen am Bau vor. Im Jahr 1291 zerstörte zudem ein Feuer nahezu sämtliche Nebengebäude des Klosters. Die Kirche an sich blieb dank eines plötzlichen Richtungswechsel des Windes jedoch vom Brand verschont.
Der heutige Zustand der Kirche zeigt somit verschiedene Stile über die Epochen hinweg. So können Besucher der Kirche St. Lorenz auch spätgotische Elemente entdecken. Das Langhaus wurde in diesem Stil im 15. Jahrhundert nach einem Einsturz neu errichtet. Sehenswert sind aber auch das eichene bildgeschnitzte Chorgestühl von 1480, die Bilder der Leidensgeschichte Christi und die 1998 errichtete Orgel.
Der Bibelgarten – Pflanzen, die auch Jesus umgaben
Seit dem Jahr 1996 existiert im Umfeld der Kirche der Bibelgarten. Hier entdecken Besucher über 200 Pflanzen aus verschiedenen klimatischen und geographischen Regionen. Wie der Name sagt, findet man alle Pflanzen auch in der Bibel.
Neben heimischen Obstbäumen sehen Sie im Bibelgarten Maulbeer-, Feigen- und Olivenbaum. Auch Pflanzen zur Herstellung von Duft- und Farbstoffen wie zum Beispiel Weihrauch, Myrrhe und Lavendel wachsen prächtig im Schöninger Bibelgarten.
Solch wohlriechende Pflanzen sind bei Menschen seit Urzeiten beliebt, denn unsere Vorfahren kultivieren sie bereits seit 3.000 v. Chr. Damals nutzte man sie zur Herstellung edler und wertvoller Öle, die beispielsweise der Salbung von Königen dienten.
Bei einem Spaziergang durch den Garten können Sie erahnen in welcher Landschaft Jesus mit seinen Jüngern gelebt hat. Die reale Welt der biblischen Geschichten wird somit greifbarer.