Um das Jahr 1350 gründete Herzog Magnus von Braunschweig-Lünenburg das Schloss Schöningen als Jagdschloss und Grenzbefestigung in Schöningen gegen die Bistümer Magdeburg und Halberstadt. Das Schloss war von Wall und Graben umgeben und diente somit als befestigte Wehranlage zur Verteidigung der Stadt sowie der umliegenden Ländereien.
Größere Bedeutung erlangte es aber erst rund 200 Jahre später als „Leibgedinge“ der Braunschweiger Herzoginnen, die während ihrer Witwenschaft das Schloss bewohnten und auch in erheblichem Maße umgestalten ließen.
So ließ Herzogin Sophie, Witwe von Heinrich II. dem Jüngeren, während ihres Aufenthaltes im Schloss Schöningen einen Lustgarten anlegen, der heute allerdings in dieser Form leider nicht mehr existiert.
Architektonisch interessant ist zum Beispiel auch das Wirken der Schwester Christians IV. von Dänemark. Elisabeth wohnte nach dem Tod ihres Mannes Heinrich-Julius von 1613 bis 1626 im Schloss Schöningen und gestaltete es im Renaissance-Stil vollkommen neu. Der West- und Nordflügel wurden neu errichtet.
Das Schloss Schöningen heute
Die Stadt Schöningen kaufte ab dem Jahr 1978 die teilweise verfallenen Anlagen nach und nach auf. Das Schloss wird heute auf vielfältige Weise genutzt. Das Jugendfreizeitzentrum zum Beispiel nutzt den Westflügel sowie Teile des Nordflügels. Im Herzoginnen- und Knappensaal im Nordflügel finden aber auch gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen statt. Ein schöner Barokgarten am Schloss, der an den Stadtpark Schöningen angrenzt, erfreut seine Besucher gerade im Frühjahr mit Blumenbracht und einem Wasserspiel.
Neben einem Restaurant mit Biergarten und zahlreichen Seminarräumen sowie Hotelzimmern im Ostflügel kommt auch dem Grauen Turm an der Südostecke des Schlosses eine besondere Bedeutung zu. Dort befindet sich im ersten Obergeschoss die Turmkapelle mit dem schönen Sterngewölbe. Er wird vornehmlich als Empfangsraum bei feierlichen Anlässen und gerne auch als Trauzimmer genutzt.