Die Region rund um den Landkreis Helmstedt und den Bördekreis ist wie kaum eine andere deutsche Region geprägt von der Nachkriegsgeschichte unseres Landes und der innerdeutschen Teilung. Unsere Region liegt direkt an der 1.400 Kilometer langen innerdeutschen Grenze. An zahlreichen Stellen in der Verbandsgemeinde Obere Aller, dem Landkreis Helmstedt und auch im Landkreis Wolfenbüttel stehen die Gedenkschilder am Straßenrand, die darauf aufmerksam machen wie lange an diesen Orten deutsche Familien, Freunde und Bekannte voneinander getrennt waren.
Der Grenzübergang „Helmstedt-Marienborn“ war die größte und bedeutendste Übergangsstelle an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Noch heute können Besucher sich an diesem ehemaligen Grenzübergang, aber auch an vielen anderen Stellen ein Bild davon machen wie der Alltag eines Grenzbeamten aussah, welche umfangreichen Kontrollen Autofahrer bei der Ein- und Ausreise erdulden mussten, welche Machtspiele am Grenzübergang vor sich gingen und wie das Leben im Zonengrenzgebiet gewesen sein muss.
Mitten in der Stadt Helmstedt – der Stadt der Einheit – bietet das kleine, aber sehr informative Zonengrenz-Museum auch bei schlechtem Wetter einen Einblick in die Geschichte der innerdeutschen Teilung und in die Geschichten der Betroffenen. Das Museum informiert den Besucher umfassend über das Leben mit und an der deutsch-deutschen Grenze und zeigt Originalobjekte, Originaldokumente, Modelle der Grenzanlagen und einige Exponate. Dazu gehören ein Stück Grenzzaun, ein Patrouillenmotorrad und ein Militärzugbegleitwagen. Wie die Grenze das Leben der Gesellschaft beeinflusste und bestimmte, zeigen persönliche Gegenstände und Fluchthilfsmittel wie zum Beispiel ein Koffer. Mit dessen Hilfe war es möglich, ein Mädchen in den Westen schmuggeln zu können. Einzelschicksale werden so für jeden Museumsbesucher greifbar.